Schimpansen Tracking im Kasokwa-Kityedo Forest Project

Wir waren unbestimmt mit Karamaji verabreden. Unbestimmt bedeutet, wir schicken eine WhatsApp Nachricht, dass wir bald kommen, fahren in einen bestimmten Ort und warten dort an der Hauptstraße. So haben wir es gemacht und Karamaji kam auch recht schnell mit seinem Moped um die Ecke gebraust.

Er ist bei dem o.g. Projekt angestellt und als Schimpansenexperte praktisch ständig in seinem Regenwaldfragment. Fragment deshalb, weil die Zuckerrohrfelder den Regenwald schon weitgehend verdrängt haben und nur noch Fragmente zwischen den Feldern stehen geblieben sind. In eines dieser Fragmente geht es heute.

Doch zunächst fahren wir noch etliche Kilometer hinter dem Moped von Karamaji hinterher.

Am Regenwald angekommen parken wir das Auto und machen uns buschfertig. Karamaji erklärt uns seinen Regenwald und wir erfahren, dass es hier 26 Schimpansen gibt. Der Regenwald ist in Abschnitte eingeteilt und wir machen uns zügig auf den Weg.

Es ist heiß und im Busch richtig schwül. Nach kurzer Zeit läuft der Schweiß aus allen Poren und trotzdem bleiben alle Knöpfe am Hemd zu, denn jede freie Stelle wird von Insekten angegriffen. Im Busch gibt es breitere Wegen (50 cm) und echte Bushtime, wenn es querfeldein geht, dann aber durch Dornen und über Bäche. Entsprechend sehen wir nach kurzer Zeit aus.

Wir laufen 3,5 Stunden in die falsche Richtung und finden außer ein paar Mantelaffen und Pavianen nichts.

Karamaji führt uns zurück Richtung Auto und als wir dort ankamen, haben die Schimpansen hoch oben kräftig Radau gemacht. Also wieder in den Busch und dann waren wir auch erfolgreich.

Nachdem wir einige Zeit bei den Schimpansen verbracht hatten, haben wir uns verabschiedet und wollten weiter fahren. Rückwärts aus der Feldweg und bum gegen einen großen Findling. Im Bereich der Stoßstange gab es einen Schaden, den wir nicht allein reparieren konnten. Karamaji war zum Glück noch in der Nähe und hat den Schmutzfänger mit einem Gummi fest gemacht. Dann ist er in den nächsten Ort gefahren und wir sind ihm gefolgt. An einer Werkstatt für Fahrräder, Moped und alles was kaputt ist, hielten wir dann an. Die freundlichen Mechaniker hatten Schrauben, Bohrer und sonstiges Werkzeug parat. In einer halben Stund war alles wieder ausreichend fest geschraubt. Wir haben die Werkstattkosten von 3,90 Euro beglichen und Karamaji noch ein ordentliches Trinkgeld gegeben. So geht Afrika. Hakuna Matata – alles kein Problem.

Wir sind dann weiter nach Masindi auf die Campsite vom Masindi Hotel und haben unser Dachzelt aufgebaut. Die Duschen sind heiß und sauber.

Jetzt sitzen wir im Restaurant beim kühlen Bier und warten auf das Abendessen. Das Hotel hat eine lange Geschichte. Als der Film African Queen mit Humpfrey Bogart und Katharine Hepburn gedreht wurde, haben beide hier gewohnt. Ernest Hemmingway war auch schon da. Zur Zeit sind wir aber die einzigen Gäste. Wie fast überall hier.

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