Der Regenwald wird durch die landwirtschaftliche Nutzung immer weiter zurück gedrängt. Der Anbau von Tee und Zuckerrohr ist vorherrschend. Dadurch zerteilt sich der eigentlich zusammenhängende Regenwald in immer kleiner werdende Fragmente. In diesen Fragmenten leben die Schimpansen auf engem Raum und es kommt zu Konflikten mit den Menschen. Man streitet um die gleichen Wasserquellen und die Schimpansen ernten auch gern die Felder ab. Ein weiteres Problem entsteht durch die Isolation der verschiedenen Schimpansengruppen. Wenn die Fortpflanzung ohne Austausch mit anderen Gruppen stattfindet, gibt es keine gesunde Vermischung der Gene mehr.
Mit einem großen Projekt möchte man die Fragmente durch Ansiedlung von neuem Regenwald wieder verbinden und den Schimpansen einen Korridor ermöglichen. Das Projekt ist schwierig, weil die einzelnen Grundstücke Privatpersonen gehören und jeder erst vom Sinn der Maßnahme überzeugt werden muss. Die Bewirtschaftung der Felder bringt Einnahmen, der Artenschutz auf den ersten Blick nicht. Daher wird in einigen Regionen gezielt Schimpansentracking für Touristen angeboten. An den Einnahmen daraus haben auch die lokalen Dorfgemeinschaften einen Anteil. So verstehen sie, dass Artenschutz letztlich auch nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg bringen kann. Dennoch gelingt das nicht überall und man kann gute und schlechte Beispiele sehen.
Gegenüber unserem Besuch in 2018 ist schon wieder viel Regenwald verloren gegangen und dort wo eigentlich Schimpansen und andere Arten leben sollten, fahren wir durch Teeplantagen.
Bei unserer Tour kommen wir mit der Route auch noch in Probleme, weil auch hier sehr viele neue Straßen gebaut werden. Die Ölförderung wirkt sich auch hier aus. Für den Öltransport wird ein umfassendes Straßennetz gebaut, dass auf den Artenschutz kaum Rücksicht nimmt. Teilweise fahren wir über Autobahn-ähnliche Teilstücke, dann über Straßenbaustellen aus rotem Sand und letztlich auch über die roten Pisten mit ihren tiefen ausgewaschenen Löchern. Durch die neuen Straßen funktioniert die Navigation nicht zuverlässig und manche Straße endet in einer Sackgasse.
Hier noch ein Video, bei dem man versteht, warum hier nur ein Geländefahrzeug funktioniert
Am Ende des 23.12 sind wir in der Bugoma Jungle Lodge gelandet. Hier dürfen wir auf dem Parkplatz campen und die Duschen in einem der Räume benutzen. Leider hatten wir laute Musik aus dem angrenzenden Ort bis morgens um 6.30 Uhr, so dass an Schlaf kaum zu denken war. Zudem hat die Lodge noch einen Wachposten gestellt, der in der Nacht auf uns aufgepasst hatte.
Wir haben uns trotzdem entschieden, noch eine Nacht zu bleiben. Für heute gönnen wir uns eine der Lodge-Bandas (komfortable Hütten), wo wir vielleicht etwas ruhiger schlafen können.