Unser nächstes Ziel ist ein Sumpfgebiet namens Bigodi Wetlands in der Nähe des Nationalparks Kibale, in dem man die typischen Sumpfvögel beobachten kann. Aber zunächst sind wir viele Stunden auf Straßen jeglicher Art unterwegs gewesen. Das Navigationssystem hat uns auf kürzestem Weg zum Ziel geführt. Denkste!!
Zunächst mal waren wir deutlich langsamer unterwegs als sonst. In Uganda putzen sich alle Leute zu Weihnachten fein heraus und entlang der Straße gibt es wahre Pilgerzüge zu den Kirchen. Die Frauen tragen farbenfrohe Kleider mit Schnitten, die an Engel erinnern. Dies liegt an den speziellen Ärmeln, die Ähnlichkeit mit Flügeln haben
Unsere Klimaanlage hat nicht mehr gut funktioniert, aber egal. Im letzten großen Ort haben wir nochmal vollgetankt. Sicher ist sicher.
Leider lief eine Flüssigkeit unter dem Auto hervor. Der freundliche Tankwart hat dann gleich seinen Service angeboten. Für Kondensflüssigkeit von der Klimaanlage war es eindeutig zu viel, daher haben wir das Angebot angenommen. Er fing sofort an das Handschuhfach auszubauen und dahinter noch einige Teile abzuschrauben. Was er genau machen wollte, war schwer verständlich, aber er war sehr zielstrebig. Dann waren alle Teile entfernt und er holte seinen Druckluftschlauch. Mit Höllenlärm begann er jetzt den Bereich hinter dem Handschuhfach auszublasen. Scheinbar sitzt dort der Wärmetauscher der Klimaanlage und der hatte sich mit dem roten Sand zugesetzt. Danach wurde noch der Luftfilter ausgeblasen, Öl kontrolliert und Wasser aufgefüllt. Auf meine Frage, was das jetzt kostet, wollte er mir keine Antwort geben, Auf Nachfrage sagte er dann 7.000 UG Schilling. Ich gab ihm 10.000 UG Schilling. Die Klimaanlage hat wieder bestens funktioniert und 10.000 UG Schilling sind ungefähr 2,50 Euro.
Entlang unserer Route gab es hunderte Kirchen und zu jeder Kirche einen Prozessionszug mit festlich gekleideten Menschen. In den Dörfern waren teilweise Jahrmarkt ähnliche Veranstaltungen am Laufen. Weihnachten ist hier ein großer Event.
Unsere Strecke führte uns nahe am Regenwald vorbei und wie es kommen musste auf bergige und schlammige Wege.
An einer Stelle ging es nicht mehr vor und zurück. Ein junger Mann gab mir klar zu verstehen, dass man hier nicht mehr weiterkommt. Also drehte ich um. Irgend wann ging es steil bergab und dann gleich wieder bergauf und wir haben uns im Schlamm festgefahren. So gut der Toyota auf trockener Piste unterwegs war, so schlecht habe ich mich jetzt vollkommen festgefahren. Hier half nichts mehr. Der junge Mann war noch in der Nähe. Auf sein Rufen kamen sofort noch drei weitere Kollegen, die teilweise mit Hacken bewaffnet waren. Sie fingen sofort an, den Lehmboden zu bearbeiten und die Widerständen kleiner zu machen. Letztlich half nur kräftiges Anschieben und Gas geben. Am Ende konnten wir uns befreien und dann in einem Zug den Hügel hochfahren. Oben angekommen habe ich angehalten und vor Freude gehupt. Die vier kamen angelaufen und wir haben gemeinsam gejubelt. Dann gabe es ein paar Geschenke und wir sind einen guten Teil das Weges zurück gefahren. Eine andere Abzweigung brachte uns dann auf bessere Straßen. Von der Aktion haben wir keine Bilder, denn wir waren beschäftigt 🙂
Am Ende sind wir dann im Kibale Forest Camp angekommen und statt einer Campsite erwarteten uns feste Zelte mit schilfgedecktem Dach, von denen wir uns eines aussuchen konnten. Mal sehen, wie wir morgen das Tracking durch den Sumpf organisieren. Aber das ist eine andere Geschichte. Jetzt sind wir hier unter tropischem Regen aus allen Kübeln.