Projekt „Hakuna Matata“

Toyota Land Cruiser GRJ78 (Quelle: Extrem Fahrzeuge GmbH)

Seit langem tragen wir uns mit dem Gedanken, ein eigenes Expeditionsfahrzeug anzuschaffen und damit auf Weltreise zu gehen. Dazu gehört erst mal das richtige Fahrzeug mit den passenden Ausstattungen und dann viel Zeit. Wir wollen rechtzeitig beginnen und unserer Fahrzeug auch noch ausführlich Probefahren, im Einsatz testen und optimieren, bevor es dann irgendwann wirklich auf große Fahrt geht.

Auf diversen Ausstellungen und Messen haben wir uns angeschaut, womit andere unterwegs sind und sehr schnell festgestellt, dass wir keinen LKW oder ähnlich Großes wollen. Damit würden wir uns die Flexibilität nehmen, die kleinen Wege zu erkunden und die Container zum Verschiffen werden auch immer größer und teurer.

Die Lösung ist also ein ausgebauter Geländewagen. Für die erforderlichen Offroad-Fähigkeiten wird der Markt schnell eng und es kommen eigentlich nur drei Typen grundsätzlich in Frage. Alle drei sind ohne Frage geländetauglich, aber dann wird es schnell unterschiedlich. In der engeren Wahl haben wir den Landrover Defender, den Toyota Land Cruiser und die Mercedes G-Klasse. Alle drei haben ihre Vorzüge und Schwächen.

Dazu kommt, dass wir kein zu altes Fahrzeug nehmen wollen. Es kommt doch sehr auf Zuverlässigkeit und Haltbarkeit an.

Hier eine kurze subjektive Einschätzung zu den drei Fahrzeugen:

Landrover Defender: der Geländewagen, wenn man an Offroad denkt. Sieht toll aus und ist in unserem kollektiven Gedächtnis als Fahrzeug der Fernsehserie Daktari gespeichert. Die Technik scheint aber reparaturanfällig und die Sitz- und Fahrposition zumindest gewöhnungsbedürftig. Das Modell wird aber seit 2015 nicht mehr gebaut und der Nachfolger ist wieder zu modern für unsere Zwecke.

Mercedes G-Klasse: ohne Frage ein ideales Fahrzeug für die Fernreise. Komfortabel ausgestattet und das teuerste Modell im Vergleich.

Toyota Land Cruiser: Hier gibt es verschiedene Optionen. Die Baureihen J150 und J200 sind auf aktuellem Stand und mit Elektronik vollgepackt. Aber es gibt auch noch die Baureiche J7, die zwar in Deutschland nicht mehr erhältlich ist, aber für bestimmte Märkte (Afrika, Australien, arabische Welt) noch gebaut wird. In Deutschland gibt es einige Direktimporteure, die diese Fahrzeuge noch als Neuwagen anbieten. Der große Vorteil ist die Verbreitung in Afrika. Von diesem Typ fahren unzählig Fahrzeuge in Afrika herum und die Ersatzteilversorgung ist sichergestellt.

Nach reiflicher Überlegung haben wir uns für einen Toyota Land Cruiser GRJ78 entschieden. Dabei handelt es sich um ein direkt importiertes Fahrzeug, dass kaum Elektronik hat, aber dafür einen robusten Leiterrahmen und ein stabiles Fahrwerk. Den technischen Schnick-Schnack heutiger Fahrzeuge wird es darin nicht geben, aber robuste Geländegängigkeit. Der Wagen hat einen 4l-Benzinmotor und einen zuschaltbaren Allradantrieb mit Differentialsperren. Dazu kommt noch, dass der Land Cruiser das größte der angeschauten Fahrzeuge ist. Umgangssprachlich wird der Land Cruiser auch Buschtaxi genannt.

Die Frage des Kraftstoffs hat uns auch lange beschäftigt. Diesel oder Benzin. Die Antwort hat uns der Markt gegeben. Die Fahrzeuge sind als Diesel nicht mehr zu importieren, weil sie in Deutschland schlicht nicht mehr zulassungsfähig sind. Außerdem ist die Dieselqualität in Afrika nicht überall ausreichend. Mit den modernen Fahrzeugen mit Adblue brauchen wir da ohnehin gar nicht erst anfangen. Der 4l-Benzinmotor ist ein erprobtes langlebiges Aggregat und für unsere Zwecke bestens geeignet. Der GRJ78 verfügt über zwei Tanks und damit über 2 x 90 l Kraftstoff. Damit kommt man schon ein Stück weit. Reichweite ist in Afrika wichtig.

Das Projekt haben wir Hakuna Matata genannt. Hakuna Matata ist ein Spruch aus der afrikanischen Sprache Swahili. Wörtlich übersetzt heißt er „Es gibt keine“ (hakuna) „Probleme/Schwierigkeiten“ (matata), oder freier „alles in bester Ordnung“. 

Das Buschtaxi Toyota Land Cruiser GRJ78 ist bestellt, es dauert aber leider noch 5 Monate bis er dann endlich bei uns eintrifft. Über die Entwicklung halte ich auf dem Laufenden.

Wir haben uns entschieden, in der Zwischenzeit noch einmal nach Uganda zu fliegen und im Dezember 2021 mit einem gemieteten Land Cruiser 4 Wochen durch das Land zu streifen. Uganda ist eines der Länder in Afrika, die am Besten mit der Pandemie zurecht kommen. Von der Reise werden wir wieder ausführlich hier im Blog berichten.

2 Antworten auf „Projekt „Hakuna Matata““

  1. Fantastisch! Wie immer können alle gespannt sein 😃 Und ich finde, der Name passt auch zu eurer Einstellung zur Welterkundung.

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